Die Rumba ist ein Paartanz kubanischer Herkunft, der etwa seit dem letzten
Drittel des 20. Jahrhunderts in vielen Industrieländern zu den Gesellschafts-
und Turniertänzen zählt. Rumba wurde vom World Dance Council zum Tanz des
Jahres 2013 erklärt. Als Modetanz kam die Rumba um 1930 in New York auf,
als Don Azpiazús Version von El manisero zum Hit wurde. Rhythmisch vereinfacht
gelangte sie Anfang der 1930er Jahre auch nach Europa. Die Nationalsozialisten
verboten die Rumba als entartete Kunst, aber auch in anderen Ländern ließ
das Interesse nach.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Rumba wiederentdeckt, allerdings
in zwei vollkommen unterschiedlichen Variationen. Zum einen die amerikanisch
beeinflusste Square- oder Carrée-Rumba, zum anderen die vom in England
lebenden Franzosen Pierre Lavelle propagierte „Rumba im kubanischen Stil“.
Dies führte in den Jahren 1956 bis 1958 und 1961 bis 1963 zu heftigen Auseinandersetzungen
zwischen England und Frankreich, den sogenannten „Rumbakriegen“, bei denen
beide Schulen „ihre“ Rumba international etablieren wollten. Man einigte
sich schließlich darauf, beide Varianten zuzulassen. So wurden die langsame
Rumba unter dem Namen Square-Rumba in das Welttanzprogramm und die schwierigere
Kubanische Rumba 1964 ins Turniertanzprogramm aufgenommen. Im internationalen
Tanzsport hat sich mittlerweile der „kubanische Stil“ durchgesetzt (die
Bezeichnung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich auch hier
um eine stark europäisierte Form handelt, die sich vom kubanischen, dort
Son oder Bolero Son genannten Vorbild in ihrer Charakteristik stark unterscheidet).
Inzwischen wird die Square-Rumba in Europa kaum noch unterrichtet – bei
Tanzschulanfängern in den USA ist sie jedoch meist noch weit verbreitet.